Text suchmaschinenoptimiert schreiben – Wie schafft man das?

Das ewige Streben nach Platz 1 bei Google führt mittlerweile fast nur noch über gute bzw. relevante Inhalte. Da Google beim Verständnis für Text immer besser wird und Suchergebnisse immer personalisierter, werden Tipps und Tricks für SEO auch im B2B eCommerce immer überflüssiger. Dennoch suchen viele nach Methoden, wie Sie bei einem fertigen Text bewerten können, ob dieser suchmaschinen-optimiert ist. Wie schafft man das? Hierfür sind die im folgenden vorgestellten Verfahren geeignet, die mit Hilfe von Formeln Bewertungen von Texten vornehmen.

 

Allerdings wäre es falsch sich von diesen Verfahren bei der Texterstellung leiten zu lassen. Letztendlich kommt es darauf an, dass man die Zielgruppe erreicht und Zielgruppen sind sehr unterschiedlich. Formale Faktoren, wie z.B. Anzahl der Wörter in einem Text, berücksichtigen dies nicht. Es macht aber einen erheblichen Unterschied, ob ich Hochschulprofessoren oder Grundschulkinder erreichen möchte.

 

Bei allen im folgenden vorgestellten Verfahren ist deshalb die Ergebnisinterpretation von entscheidender Bedeutung. Da einige dieser Verfahren bereits in Contentmanagementsystemen eingebaut sind, sollte man darauf achten, sich nicht von diesen formalen Bewertung zu sehr beeinflussen zu lassen. Ob die „Ampel“ grün oder rot ist, entscheidet Ihre Zielgruppe und nicht eine Formel.

 

1. Welchen Fokus hat mein Text? Die WDF*IDF Analyse

Die WDF*IDF ist eine Formel zur Gewichtung (w) von Begriffen (i) in einem Text (j). WDF steht für „within document frequency“ bzw. Begriffhäufigkeit. Dies ist die Anzahl der Nennungen eines Begriffs in einem Dokument.  Mit der IDF „Inverse document frequency“ wird dem Faktor WDF ein Korrektiv hinzugefügt, der die Anzahl an Dokumenten und Verhältnis zur Zahl der Texte, die den Begriff i enthalten, setzt. Die gesamte Formel lautet Gewichtung w (i,j) = WDF(i,j)*IDF(i).

 

Zusammen multipliziert ergibt die Formel eine relative Begriffsgewichtung eines Dokuments im Verhältnis zu allen potentiell möglichen Dokumenten, die den gleichen Begriff enthalten.

Während früher der Fokus meist auf der „Begriffsdichte“, bzw. der Anzahl von Begriffen in einem Dokument lag, ist mit der WDF*IDF Analyse eine weitaus bessere semantische Optimierung von Inhalten möglich.

 

Wie bei allen Formel werden aber viele Faktoren, die ebenfalls contentrelevant sind, ausgeschlossen. Ebenfalls besteht keine Möglichkeit die Mehrdeutigkeit von Begriff richtig zu berücksichtigen.

Im eCommerce besteht darüber hinaus das Problem, dass der WDF*IDF Wert nicht geeignet ist Produktbeschreibungen zu bewerten. Hierfür sind die Textmenge i.d.R. zu kurz.

 

Darüber hinaus ist unklar, ob Google diese Formel für die Bewertung von Inhalten tatsächlich verwendet.

Für eine Recherche nach den wichtigsten WDF*IDF Keywords, möchten wir auf das kostenlose Tool von SEOBILITY hinweisen: https://www.seobility.net/de/wdf-idf-tool/

 

Wie an folgendem Beispiel deutlich wird, können hier passende Begriffe gut ermittelt und gegeben die Top 10 Treffer bei Google verglichen werden.

 

Beispielhafte Seobility WDF*IDF Text Analyse

Beispielhafte Seobility WDF*IDF Text Analyse

 

 

2. Wird die Zielgruppe erreicht? – Der Flesch Index hilft bei der Bewertung

Während der WDF*IDF sich ausschließlich auf die Relevanz von Begriffen konzentriert, lässt er offen, ob ein Text denn auch für die Zielgruppe geeignet ist. Aber auch hierfür gibt es ein Verfahren.

Wenn es darum geht die Komplexität von Texten einzuschätzen, ist der Flesch-Index geeignet. Der Flesch-Index ist nach seinem Erfinder Rudolf Flesch benannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Lesbarkeitsindex#Flesch-Reading-Ease).

 

Rudolf Flesch hat sich die Frage gestellt, wie man bewerten kann, ob ein Text für einen Leser verständlich ist oder nicht. Da beim Lesen zwischen Autor und Leser kein direkter Dialog stattfindet, hat Rudolf Flesch dazu eine Formel entwickelt, die es Autoren ermöglicht, die Komplexität eines Textes zu ermitteln. Daraus lassen sich dann Rückschlüsse darüber ziehen, ob ein Text für eine Zielgruppe geeignet ist, oder nicht.

 

Der Flesch Index wird mithilfe einer Formel ermittelt. Die Formel geht dabei davon aus, das je kürzer Wörter und Sätze sind, um so leichter diese zu verstehen sind. Für die Bewertung der Lesbarkeit wird deshalb die durchschnittliche Silbenzahl pro Wort und die Satzlänge berücksichtigt.

Die konkreten Formeln von Rudolf Flesch lautet: Flesch-Wert = 180 – ASL – (58,5 * ASW)

  • ASL (Average Sentence Length) = Anzahl der Worte im Text / Anzahl der Sätze im Text.
  • ASW (Average Number of Syllables per Word) = Anzahl der Silben des gesamten Textes / Anzahl der Worte im Text

Die Formel ermittelt für jeden Text einen Wert, der i.d.R. zwischen 0 und 100 liegt. Je höher der Wert ist, umso leichter ist er zu verstehen. Flesch hat dabei folgende Einteilung entwickelt:

 

Flesch-Wert Lesbarkeit
0-30 Schwer
50-60 Anspruchsvoll
60-70 Normal
70-80 Einfach
80-90 Leicht
90-100 Sehr Leicht

 

Wichtig ist, dass der Flesch Index ausschließlich die Lesbarkeit bewertet und natürlich nicht den Inhalt. Aber wenn die Zielgruppe klar ist, ist der Flesch Index sehr gut geeignet um zu prüfen, ob diese den Text auch verstehen kann. Während für Grundschulkinder ein Flesch-Wert von 30 eher ungeeignet ist, ist wahrscheinlich für Hochschulprofessoren ein Flesch Wert von 95 ungeeignet.

 

Für eigene Experimente mit dem Flesch Index sei die folgende Webseite empfohlen: https://fleschindex.de. Neben Beispielen, kann man hier auch eigene Texte prüfen lassen.

Beispielhafte Fleschindex Text Analyse

Beispielhafte Fleschindex Text Analyse

 

3. Fazit

Content is King ist so nicht richtig. Eigentlich müsste es „Relevanz ist König“ heißen. Um für die jeweilige Zielgruppe relevante Inhalte zu erstellen, sollten alle hier vorgestellten Prüfungsmöglichkeiten aber nur für die Textoptimierung verwendet werden. Bei der Texterstellung sollte man sich ausschließlich auf die Bedürfnisse der Zielgruppe orientieren, die man mit dem Text erreichen möchte. Das optimierte Schreiben für Suchmaschinen ist auf keinen Fall zu empfehlen und wird nicht dazu führen, dass man die Zielgruppe auch erreicht.

 

Allgemein gehen, neben der Inhaltsanalyse, auch die Nutzungsanalyse von Inhalten in die Bewertung von Google mit ein. Interaktionsraten (Shares, Kommentare, etc.), Bounce-Raten (Absprungrate) und Verweildauer haben z.B. für Google deutlich an Bedeutung gewonnen.

 

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