Prozessintegration – Worauf es wirklich ankommt

Eines der wichtigsten Themen im B2B eCommerce ist die Prozessintegration. Zu diesem Thema haben wir bereits einen Beitrag im OXID Blog verfasst, der einen allgemeinen Überblick über verschiedene Integrationsaspekte in B2B eCommerce Projekten und einige Hinweise gibt.

 

Beim Thema Prozessintegration kann man leicht eine Menge falsch machen. Dies geschieht nach unserer Erfahrung häufig dann, wenn Prozessintegration zu technisch diskutiert wird und die Projektbeteiligten hier in erster Linie eine technische Systemintegrationsaufgabe vermuten.

Dem ist aber in der Praxis nicht so, sondern der Prozess muss zunächst vollständig definiert und anschließend technisch abgebildet werden.

Im Folgenden einige Fragestellungen, die vor Projektbeginn zu klären sind und worauf es wirklich ankommt.

 

Kunde = Unternehmen? Was muss in Projekten beachtet werden?

Von zentraler Bedeutung im B2B eCommerce ist es, die Prozessintegration der Kundeninformationen vollständig umzusetzen.
Im B2B eCommerce hat man es aber in der Regel mit Organisationen als Kunden zu tun. Organisationen verhalten sich deutlich anders als B2C Kunden. Eine Organisation nutzt z.B. häufig verschiedene Logins, um auf das Angebot der B2B eCommerce Lösung zuzugreifen.

„Der Shop benötigt einen abstrakten Organisationsbegriff und Verwaltungsprozesse auf dieser Ebene.“

 

Erschwert wird das Thema noch dadurch, dass die Logins zwar Personen repräsentieren, aber diese eigentlich als Rolle agieren. Wechselt z.B. ein Mitarbeiter seinen Verantwortungsbereich, oder verlässt er das Unternehmen, sind die Vorgänge auf andere Personen umzuziehen. Häufig ist dies ebenfalls schon ein Thema, wenn Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen zu regeln sind.

 

Reicht überhaupt ein individueller Preis pro Kunde?

Eine ebenfalls häufig unterschätzte Anforderung an die Prozessintegration in einem B2B eCommerce Projekt ergibt sich aus der Tatsache, dass Organisationen, die als Kunden auftreten, wiederum selber international agieren können.

 

Würde z.B. eine Organisation einen Standort in Deutschland und einen Standort in Großbritannien haben, wäre eine Herausforderung, dass die Organisation in der B2B eCommerce Lösung nochmals unterteilt werden müsste. Am Login würde somit möglicherweise nicht nur ein kundenindividueller Preis, sondern auch eine loginspezifische Währung hängen, die aber nicht auf Umrechnung basieren darf.

„Der Shop muss mit Preisen währungsunabhängig und kundenspezifisch umgehen können.“

 

Da die meisten eCommerce Lösungen für einen Shopmandanten immer nur eine Währung vorsehen, gilt es diese Anforderungen rechtzeitig zu erkennen. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass der Shop mit Preisen währungsunabhängig und kundenspezifisch umgehen können muss.

 

Welcher Bestand für welchen Kunden?

Um eine schnellstmögliche Warenversorgung sicherzustellen, ist im B2B Umfeld in der Regel mit mehreren, weltweit verteilten Lagern zu arbeiten. Für die Prozessintegration der Bestände ist diese Besonderheit entsprechend zu berücksichtigen.

 

Dies wirkt sich insofern in B2B eCommerce Projekten aus, als das bei nicht ausreichendem Warenbestand möglicherweise der Warenbestand aus anderen Lagern anzuzeigen ist. Häufig bedeutet dies dann auch bei der Versandkostenermittlung, dass die Versandkosten mitunter nicht pro Warenkorb, sondern pro Lager zu berechnen sind. Dazu kommt, dass auch die Transportwege und die Lieferzeiten nicht mehr an einer Warenkorbposition hängen. Da die Bestandsverwaltung und die Versandkostenermittlung durch Prozessintegration mit den bestehenden IT Systemen zu lösen ist, ist dies eine besondere Herausforderung.

 

Des Weiteren kennen wir aus unseren B2B eCommerce Projekten auch die Anforderungen, dass Bestände an Kunde oder Kundengruppen hängen müssen. Die Anforderung wird häufig damit begründet, dass man gegenüber seinen A Kunden immer lieferfähig sein will. Damit B oder C Kunden nicht das Lager „leer“ kaufen, wird der Bestand den Kundengruppen zugeordnet. Die B2B eCommerce Lösung muss also so etwas wie kundenindividuelle Bestände unterstützen.

 

„Werden diese Punkte aber nicht vollständig und zu Projektstart geklärt, kann dies schnell zu erheblichen Zeit- und Kostenerhöhungen führen.“

 

 

Fazit

Man merkt schnell, dass sich hinter jedem der oben genannten Prozessintegrationen Welten auftun können. Werden diese Punkte aber nicht vollständig und zu Projektstart geklärt, kann dies schnell zu erheblichen Zeit- und Kostenerhöhungen führen.

Unit M hat aus diesem Grund die Best Practice Workshops entwickelt, bei denen wir Kunden durch die gesamte Projektkomplexität sicher führen und keinen Projektaspekt vor dem eigentlichen Projektbeginn übersehen.

 

Interessiert? Gerne führen wir auch mit Ihnen einen Workshop durch. Selbstverständlich völlig unverbindlich für eine spätere Projektentscheidung.

 

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